II: Von Winterberg über Rotenburg an der Fulda nach Regensburg (Seite 1)

 

Nach einer Nacht in Winterberg und einem Gemüsereis-Frühstück - Reis ist des Wanderes Freund würde ich sagen - besuchten wir die Ruhrquelle und verließen schließlich gegen Abend des 24. Aprils 2010 Winterberg.

Am 25. April hatten wir dann Nordrhein-Westfalen verlassen und hessischen Boden in Somplar betreten. Wir lagerten gegen Abend vor Frankenberg.


Frankenberg von Westen

Freundlicherweise durften wir im Fitness & Wellness Club Charisma in Frankenberg kostenfrei duschen. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass dies die letzte Dusche für 90 Kilometer und drei Tage war.

Gegen Mittag des 26. Aprils 2010 verließen wir Frankenberg und strebten gen Rotenburg an der Fulda.


Frankenberg von Osten

Hinter Frankenberg stießen wir auf den Diemel-Eder-Weg und beschlossen diesem nach Haina zu folgen.

Der Diemel-Eder-Weg (Wegzeichen D) gestaltete sich als recht abenteuerlich.

So kam es, dass wir am Nachmittag des 26. Aprils an eine Weggabelung gerieten. Ich würde behaupten, es war keine Weggabelung im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr eine Schneise von einem Forstweg durch den Wanderweg geschnitten. Wir suchten den linken, als auch den rechten Weg nach Wegzeichen ab - ohne Erfolg. Als da kam uns in den Sinn, dass es möglicherweise einen dritten Weg gäbe und tatsächlich, man mag es kaum glauben, doch auf dem obigen Bild, sitzt Marlon mitten auf dem Diemel-Eder-Weg, der an dieser Stelle von nicht weniger als zwölf Bäumen versperrt ist.

Dieses Bild zog sich durch den gesamten Wald und wir liefen nun nicht bloß über Stock und über Stein, sondern über Baum und Baum.

Von Haina aus folgten wir nun dem Tischbein-Wanderweg in den Kellerwald, welcher uns nach Dodenhausen führte.

Und als wir da den Tischenbein-Wanderweg bestritten und durch den Kellerwald liefen, da entdeckten wir einen Feuersalamander auf dem Weg.

Er rührte sich nicht, schien am Ende seiner Kräfte und da Feuersalamander gemäß Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in Deutschland als „besonders geschützt“ gelten und das Jahr 2008 von der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) zum Jahr der Amphibien ausgerufen wurde, beschloss ich ihn mit etwas Wasser zu betröpfeln.

So verließen wir den Kellerwald und es zog uns durch Jesberg nach Borken.

Als wir Borken schließlich hinter uns gelassen hatten, erblickten wir den Schloßberg und marschierten querfeldein schnurstracks durch Mühlhausen auf Homberg zu.

Als es dämmerte, lagerten wir vor Homberg mit Aussicht auf den Schloßberg und die Stadt.

Am 28. April erreichten wir den Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Am Abend war es dann Rotenburg an der Fulda, welches wir erreichten und wo wir von Katharina, Alf und Denise erwartet und freundlich empfangen wurden.

Vielen Dank für diese unendliche Gastfreundschaft, das wunderbare Essen, das Dach über dem Kopf und alle die Wärme an Euch, Katharina, Alf und Denise.

Als wir dann weiterzogen zeigten Katharina und Alf uns noch ein wenig die Gegend und begleiteten uns ein Stück nach Süden.

Die anschließende Nacht verbrachten wir auf einer Frühlingswiese vor dem Örtchen Thaiden, wo Marlon dann auch morgens in alter Manier mit dem Gaskocher Gemüsereise zubereitete.

Gestärkt besuchten wir anschließend in Thaiden das größte Osternest; außerdem kann man an gleicher Stelle auch ein DDR-Grenz-Museum besichtigen und allerlei anderes Interessantes.

In Seiferts wurden wir von Caecilia Schmitt und ihrem Sohn Andreas herzlichen empfangen und auf einen Kaffee und zu selbstgebackenem Brot mit selbstgemachter Marmelade eingeladen. Anschließend erklärte Andreas Schmitt uns noch ein wenig die Gegend zwischen Seiferts und Bischofsheim.

So ging es weiter nach Schönau.

In Schönau verbrachten wir die Nacht auf einem, als solchen nicht mehr genutzten, Bauernhof und schliefen bei den Katzen auf dem Speicher.

Am nächsten Morgen versorgte uns, die auf diesem Bauernhof wohnende Martha Griebel wunderbar. Erneut gab es Kaffee, selbstgebackenes Brot und selbst gemachte Marmelade. Später traf dann auch ihre Tochter Maria ein.

So ging es weiter und wir entdeckten am Wegesrand eine Blindschleiche.

Weiter zog es uns gen Bad Neustadt.

Am dritten Mai erreichten wir Bad Neustadt und kamen mit einer netten Dame ins Gespräch, einer Sudetendeutschen, wie sich herausstellte; und nach dem Gespräch überreichte sie uns eine Süßigkeit, welche wir uns dann auf dem historischen Rundgang durch die Stadt gönnten.

In Bad Neustadt hatte ich ein neues Notizbuch erworben und dieses in Salz begonnen.

Als wir einer alten Dame in Salz, welcher der Müll heruntergefallen war, beim Aufsammeln halfen, da schenkte sie uns zur Belohnung ein Abendessen. Und so kamen wir jeder zu einem Körnerbrötchen mit Käse und einen Schokoriegel.

Da das Glück offenbar stets an des Wanderers Seite ist, fand Marlon am Abend zwischen Salz und Münnerstadt nicht weniger als 7,42 Euro am Straßenrand.

Am Morgen darauf frühstückten wir kurz vor Münnerstadt.

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