VII: Die letzten Tage im Okzident (Seite 5)

 

Wir brachen zeitig auf, als der Tag noch jung war und kehrten Tekirdağ den Rücken zu.

In der Regel meldet sich einmal im Monat der Lokalradiosender "Radio Emscher Lippe" für Gelsenkirchen und Umgebung und erkundigt sich nach unseren Fortschritten - so auch an diesem Tag. Damit wir immer erreichbar sind, haben wir uns bis dato in jedem Land eine inländische SIM-Karte für unser Mobiltelefon zugelegt.

Nach dem Gespräch mit dem Radiosender ging es auf der Landstraße Richtung Istanbul.

Die Landstraße verläuft an der Küste des Marmarameeres nach Istanbul, wo immer wieder Stellen zu einem Bad im Meer rufen - wie hier bereits kurz vor Istanbul.

Bereits vor dem Stadtteil Fatih beginnt ein langer Grünstreifen mit Spazierwegen den Weg in das Zentrum weisend.

Wir folgten dem Weg am Marmarameer bis dorthin, wo man das Wasser Bosporus nennt und dieser das Marmarameer mir dem Schwarzen Meer verbindet.

In Fatih passierten wir die Sultan-Ahmed-Moschee - wegen ihrer zahlreichen blau-weißen Fliesen, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren, auch als blaue Moschee bekannt.
Die Moschee weist sechs Minarette auf. Nur die Hauptmoschee in Mekka hat eines mehr, welches angefügt wurde, als die Sultan-Ahmed-Moschee sechs erhielt. Sultan Ahmed I. verlangte bei der Auftragsvergabe vom Architekten, die Minarette zu vergolden. Da das aufzuwendende Blattgold aber das ihm vorgegebene Budget überschritten hätte, "verhörte" sich der Architekt Mehmet Aga und machte aus dem türkischen Wort altin ("Gold") die Zahl alti ("sechs"). Die Moschee wurde in den Jahren 1609 bis 1616 erbaut.

Auch die Hagia Sophia (aus dem griechischen "heilige Weisheit“ bedeutend), eine ehemalige byzantinische Kirche, spätere Moschee und heute ein Museum - mit einer beinahe 2000 Jahre alten Geschichte - lag auf unserem Weg.

Wir schritten durch den Garten des Topkapi-Palastes, welcher über Jahrhunderte der Wohn- und Regierungssitz der Sultane und Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches war.
Wir entdeckten übrigens eine Population frei lebender Halsbandsittiche, auch kleine Alexandersittiche genannt, im Park. Ursprünglich in Afrika und Asien beheimatet, ist dieser Vogel mittlerweile auch in Europa und Nordamerika heimisch - auch in Deutschland, wie beispielsweise im Raum Köln, wo ich sie schon oft sah. Der Bestand in Europa wird meinem Wissen nach auf etwa 30000 Individuen geschätzt.

Es ging weiter durch Istanbul für uns.

In der Nähe der Post entdeckten wir einen Imbiss mit einer vegetarischen Spezialität namens sikim çigköfte, deren Hauptbestandteil Bulgur ist. Wir probierten diese vegetarische Köstlichkeit und es war sehr lecker.

blättern zu Seite 6